Ob Kunde, Mitarbeiter oder Bewerber. Früher oder später wird Sie jemand mit den Fragen „Was macht unser Unternehmen eigentlich aus?“ oder „Wo wollen wir zukünftig hin?“, konfrontieren. In der Führungsposition sind Sie derjenige der fähig sein sollte diese Fragen zu beantworten und Fakten darüber zu liefern, was ihr Unternehmen schlussendlich ausmacht und es von der Konkurrenz abhebt. Ebenso wie die Persönlichkeit eines Menschen, hat auch ein Unternehmen eine gewisse Charaktergestalt die nach außen zum Vorschein kommt – die Unternehmenskultur.
Als Unternehmenskultur, bzw. Organisationskultur wird der Rahmen aller Grundannahmen, Wert- und Normvorstellungen sowie der Symbole und Rituale eines Unternehmens definiert (z.B. durch gute oder schlechte Erfahrungen mit Wettbewerbern, Unternehmenshierarchien, Dresscode, Betriebsversammlungen, etc.). Dieser gilt als Orientierungsmaßnahme für alle Mitglieder einer Organisation und setzt einen anhaltenden Entstehungs- sowie Entwicklungsprozess voraus.
Die Unternehmenskultur wird demnach nicht nur durch wirtschaftliche Verflechtungen, sondern auch durch soziale und politische Einflüsse geprägt. Die Globalisierung, Internationalisierung und der demographische Wandel sind nur einige Beispiele für den ständigen kulturellen Fluss, der dem Prozess von Veränderungen und Entwicklungen im Bereich der Unternehmenskultur Ausdruck verleiht. Kultur ist demnach ein soziales Phänomen das funktional, erlernbar und wandelbar ist und in einer Organisation das Ergebnis eines gemeinsamen Lernprozesses darstellt. Es wirken also nicht nur gesellschaftliche Normen und Regeln, sondern auch die individuellen Einstellungen und Verhaltensmuster der Mitarbeiter in das Unternehmen hinein.
Unternehmenskultur à DNA des Unternehmens
Fängt bei Ihnen beispielsweise ein neuer Mitarbeiter an, wird es erstmal eine Weile dauern bis sich dieser voll und ganz in ihrem Unternehmen wohlfühlt. Durch Zuhören und Zusehen wird er sich jedoch schnell die vorherrschende Unternehmenskultur aneignen und sich davon beeinflussen lassen. Gerade deshalb ist es wichtig eine klare und durchgängig gelebte Unternehmenskultur anzustreben.
Dafür dient eine gute Unternehmenskultur:
- Mitarbeiterbindung
- Schaffung von Identifikation
- Transparente Kommunikation der Werte und Normen eines Unternehmens
- Ermöglicht zweiseitiges Feedback (von Chef zu Mitarbeiter und anders herum)
- Förderung von Motivation, Leistungsbereitschaft und Entscheidungen
- Steigerung von Spaß und Freude am Arbeitsplatz
- Ausbildung von Veränderungs- und Entwicklungsfähigkeit
- Verbesserung der Marktpräsenz und Förderung des unternehmerischen Erfolgs
Folgen einer schlechten Unternehmenskultur:
- Demotivation
- Vermehrte Krankheitsfälle
- Mitarbeiter fühlen sich nicht mehr wohl am Arbeitsplatz
- Gestörtes Umfeld
- Niedriges Engagement der Mitarbeiter
- Gestörte Kommunikation
- Schlechte Ergebnisse von Aufgaben
Immer öfter wird die Unternehmenskultur mit dem Aspekt gelungener Führung in Verbindung gebracht. Und das zurecht. Gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern sollte das Management eine Unternehmenskultur verfolgen, die arbeitsintensiv ist und gleichzeitig eine positive Atmosphäre am Arbeitsplatz bewirkt. Zudem sollten alle Prozesse möglichst so gestaltet werden, dass diese als optimale Voraussetzung zur Erreichung der Unternehmensziele dienen und die SOLL Wahrnehmungen prägen (vorherrschender Wunschzustand in ihrem Unternehmen). In der Führungsposition haben Sie demzufolge die Aufgabe auf vertrauensvoller Basis gegenüber allen Organisationsmitgliedern, Zielvorstellungen klar zu definieren, ihre Mitarbeiter in alle Vorgänge einzuweihen und sie ferner daran zu beteiligen. Um die bereits vorherrschende Unternehmenskultur weiter auszubauen dient beispielsweise das Projektmanagement als essentielles Instrument. Denn hier wirkt nicht nur jeder einzelne mit, sondern auch ein. Nur dadurch kann ein Projekt – ebenso wie die Unternehmenskultur – entstehen.
Woran ist die Qualität der Unternehmenskultur schlussendlich erkennbar?
Gute Unternehmenskultur:
- freundlicher Service
- Betreuung/Aufmerksamkeit auch nach dem Erwerb von Produkten und Dienstleistungen
- positive Kommunikations- und Verhaltensweise untereinander und miteinander
- gemeinsames Hinarbeiten auf Unternehmensziele
- motiviertes Team
Schlechte Unternehmenskultur:
- ständiges Weiterleiten zu unzuständigen Stellen bei Fragen
- Streitigkeiten zwischen versch. Abteilungen
- Schuld bei Reklamationen auf den Kunden schieben
Fazit
Unternehmenskultur ist viel mehr als nur der gute Umgang miteinander. Sie wird von Zeit zu Zeit aufgebaut, indem individuelle Erfahrungen, Vorstellungen und Grundeinstellungen aller Organisationsmitglieder zusammengefügt einen Rahmen für Handlungsweisen schaffen. Als Grundlage für die Umsetzung der Unternehmensstrategie können, orientiert an diesem Rahmen, Zielvorstellungen abgeleitet und verfolgt werden. Dabei bilden die Handlungen nicht nur für alle Mitglieder der Organisation eine Beobachtungsfläche, sondern auch für Dritte(Kunden etc.). Sie sehen also, es besteht durchaus ein Zusammenhang von Unternehmenskultur und dem Erfolg ihres Unternehmens. Stellen Sie sich deshalb noch einmal ihren neuen Kunden, Bewerber oder Mitarbeiter vor, der Ihnen die Fragen „Was macht unser Unternehmen eigentlich aus?“ und „Wo wollen wir zukünftig hin?“ stellt.
Kennen Sie die Antwort?