Faulheit, Arbeitsverweigerung, Unpünktlichkeit, Nörgeln – das sind für Sie keine Fremdwörter?
Dann haben Sie möglicherweise schwarze Schafe in Ihrem Unternehmen, deren Arbeitsmoral zu wünschen übrig lässt. Außerdem ist eine solche Situation mit diversen Problemen behaftet und diese sind meist eher schwieriger zu lösen. Zum einen ist es oftmals nicht einfach, mit diesen Angestellten richtig umzugehen, zum anderen können sie die Arbeitsatmosphäre vergiften und Kollegen infizieren.
Um zu verhindern, dass weitere Mitarbeiter dieselben Schwierigkeiten mit in das Unternehmen tragen, muss man bedacht an die Sache herangehen. Es empfiehlt sich, Schritt für Schritt vorzugehen:
Nachdem Sie sich des groben Leitfadens bewusst sind, kann Punkt eins angegangen werden. Welche Verhaltensweisen sind besonders auffallend bei Ihrem Mitarbeiter? Tragen Sie alles zusammen, was Sie bemängeln und konfrontieren Sie den Angestellten damit in einem ruhigen, zwanglosen Gespräch. Sobald Sie sich ein Gesamtbild der Situation verschaffen konnten, gilt es, die nötigen Maßnahmen umzusetzen.
Doch wie sehen solche Maßnahmen aus? Was bietet sich für welches Problem an?
Schwarze Schafe – Welche gibt es?
Typ 1: Heulsuse
Der Mitarbeiter in Ihrem Visier ist stets der Erste, der sich über alles und jeden beschwert? Möglicherweise handelt es sich hierbei um eine klassische Heulsuse. Was zunächst hart klingt, lässt sich jedoch relativ einfach beheben. Bitten Sie Ihren Angestellten um eine Aufstellung aller Dinge, die ihn am Unternehmen, seinen Kollegen oder seinem Aufgabenbereich stören. Lassen Sie ihn im gleichen Zug eine Lösung zu dem jeweiligen Problem vorschlagen. Hier könnten Sie in einem Vier-Augen-Gespräch über mögliche Missstände in Ihrem Betrieb informiert werden und gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Sollte der Angestellte weiterhin motzen und meckern, wissen Sie, dass es haltlose Vorwürfe und schlicht und einfach eine schlechte Arbeitsmoral ist.
Typ 2: Klatschtante
„Hast du auch schon gehört, dass ..“
So mancher Arbeitgeber würde bei diesem Satz bereits die Augen verdrehen. Kommt Ihnen diese Phrase auch vertraut vor, befindet sich wahrscheinlich eine Klatschtante in Ihren Reihen. Häufig im Pausenraum anzutreffen, kann dieser Mitarbeiter zunehmend lästiger für das gesamte Arbeitsklima werden. Ständiges Geschnatter über aufregende Neuigkeiten gemeinsamer Kollegen lenkt nicht nur die übrigen Mitarbeiter ab. Es kann auch zu Dissonanzen zwischen den Angestellten führen.
Versuchen Sie vielleicht, diesen Mitarbeiter in anderen Bereichen in Ihrem Betrieb einzusetzen. Erhöhter Telefonkontakt, Ansprechpartner auf Messen und Kundenbesuche könnten zukünftig von Erfolg gekrönt sein, wenn Sie diesen gesprächsfreudigen Mitarbeiter in seinem Element lassen: der Kommunikation.
Typ 3: Klugscheißer
Manche Führungskräfte sehen sich damit konfrontiert, von einzelnen Individuen im Unternehmen ständig in ihrer Autorität untergraben zu werden. Sie werden ungewollt zur Zielscheibe für ausführliche Kritik. Ein grundsätzliches „Nein“ ist generell von diesem Angestellten zu erwarten? Er kritisiert Ihre Fähigkeit, die richtigen Entscheidungen zu treffen und bevormundet Sie und seine Kollegen? Dann sollten Sie den dritten Typen, den Klugscheißer, richtig anpacken.
Teilen Sie ihm umfangreiche Projekte zu, die Ihrem Aufgabenbereich ähneln oder von der Art sind, die von ihm stets negativ kommentiert werden. Diese neuen Aufgaben können umfangreich sein – so umfangreich, dass der Angestellte sie wohl kaum eigenständig bearbeiten kann. Während des Projekts könnte ihm dann auffallen, dass sich manche Dinge nicht so einfach bewerkstelligen lassen, wie er es vielleicht zuvor annahm. Dieses Learning könnte ihm helfen, seine strenge Kritik Ihnen gegenüber anders darzustellen oder sich zukünftig ein wenig zurückzunehmen.
Typ 4: Geist
Das letzte Problemkind in dieser Aufstellung ist der Geist. Was zunächst sonderbar klingt, ist nach einer kurzen Erklärung durchaus ersichtlich. Befindet sich in Ihrem Unternehmen ein Angestellter, der oft zufälligerweise ganz fürchterlich krank wird – bevorzugt freitags und montags? Bei Aufgabenverteilungen ist er nicht auffindbar und Verantwortung, Anwesenheit und Pünktlichkeit ist für ihn ein Fremdwort? Dann handelt es sich bei Ihnen womöglich um den „Geist“. Doch wie können Sie diesen Arbeitnehmer zu einer besseren Arbeitsmoral und verstärkter Anwesenheit bewegen?
Das ist nicht ganz einfach. Denn eine fehlende Arbeitsmoral kann die Kollegen zu Selbstreflektion anregen („Warum arbeite ich eigentlich so viel, wenn Typ 4 nichts tut?“). Hierbei ist es ausschlaggebend, dass ein intensives Gespräch mit besagtem Mitarbeiter geführt wird. Wie bereits angesprochen, können Sie den Angestellten mit Ihren Observationen konfrontieren. Erfahren Sie hier die Hintergründe für sein negatives Verhalten und arbeiten mit ihm gemeinsam an einer Lösung des Problems. Zeigt der Angestellte sich jedoch unkooperativ und beratungsresistent, ist in manchen Fällen eine Gehaltskürzung, Versetzung oder gar Kündigung der beste Ausweg. Natürlich immer im Rahmen der rechtlich vertretbaren Möglichkeiten.
Selbstverständlich ist ein angenehmes Arbeitsklima immer wünschenswert und zumeist auch größtenteils der Fall. Unter die eifrigen, motivierten Mitarbeiter mischen sich jedoch nun mal von Zeit zu Zeit faule Äpfel. Stecken Sie aber nicht sofort den Kopf in den Sand oder werfen mit Kündigungen um sich – für die meisten Probleme lassen sich auf einfachen Wegen passende Lösungen finden und so das Team zusammenhalten.
Weitere Tipps und Tricks, wie zum Beispiel zur Motivation von Mitarbeitern finden Sie auf unserem Wissensblog.