„Wie motiviere ich meine Mitarbeiter, um die Leistungsfähigkeit meines Unternehmens zu steigern?“
Diese Gretchenfrage wird sich der eine oder andere Unternehmer bzw. dessen Personalführung mit Sicherheit schon einmal gestellt haben. Pauschalisieren lässt sich die Antwort nie, denn es muss eine Vielzahl subjektiver Faktoren beachtet werden.
Im Gegensatz zu früheren Generationen stellt die Aussicht auf gehobenes Gehalt einen wichtigen Kernaspekt der Arbeitsmotivation für die GenerationY dar. Zusätzlich zu attraktiven Gehaltsmöglichkeiten müssen Arbeitgeber aber auch übergeordnete Anreize für Mitarbeiter schaffen, um sie zu gewinnen, langfristig zu binden und eine Loyalität gegenüber dem Unternehmen aufzubauen.
Fakt ist: kaum ein Unternehmen interessiert sich für Mitarbeiter mit Söldnermentalität. Ersatz für hochwertiges Personal zu finden ist aufgrund des hohen Wettbewerbs um ausgebildete Fach- und Führungskräfte nicht nur langwierig sondern in den meisten Fällen auch enorm kostenintensiv und mit Stress verbunden. (vor allem wenn das Unternehmen kein Automobilriese oder Tech-Gigant ist).
Das heißt, je höher die Fluktuationsrate desto höher die Kosten auf Unternehmensseite einhergehend mit einer sinkenden Reputation. Die Folge ist eine schwierigere Personalakquise.
Aus diesem Grund beschäftigen sich immer mehr Arbeitgeber mit der Bindung ihrer Mitarbeiter an ihrem Unternehmen.
Intrinsisch motivierte Mitarbeiter: Ein Glücksgriff für Unternehmen
Laut einer europäischen Studie von Stepstone, mit mehr als 13.000 Arbeitnehmern, sind 10 Faktoren besonders ausschlaggebend für Zufriedenheit und intrinsische Motivation am Arbeitsplatz. Herauszustellen ist, dass es sich bei 7 von 10 Punkten um sogenannte weiche Faktoren handelt. Dazu zählen respektvoller Umgang, gute Beziehung zu Kollegen oder eine offene und faire Unternehmenskultur. Harte Faktoren wie eine gerechte Vergütung rangieren erst auf den unteren Rängen. Das Ergebnis zeigt, dass Mitarbeiter dann eine hohe Zufriedenheit aufweisen, wenn die Tätigkeit von inneren Einflüssen unterstützt wird.
Allgemein spricht man von intrinsisch, wenn Tätigkeiten leicht von der Hand gehen, weil sie sich dem Individuum als sinnvoll herausfordernd darstellen – salopp gesagt – einfach Spaß machen oder das Interesse wecken, sodass eine Eigenmotivation zur Erfüllung der Aufgabe entsteht und sie auch ohne Belohnung fleißig und motiviert arbeiten. Zum besseren Verständnis stellen Sie sich den leidenschaftlichen Hobbygärtner vor: Er mäht jede Woche seinen Rasen, weil die körperliche Arbeit eine gewollte Abwechslung zum stressigen Arbeitsalltag darstellt. Zudem arbeitet er gerne an der frischen Luft und hat eine Vorliebe für den Duft von frisch gemähtem Gras?
Stellen Sie sich nun vor, dass sich Ihre komplette Belegschaft aus intrinsisch motivierten Mitarbeitern zusammensetzt. Das Ergebnis wäre demnach überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft, ein hoher Grad an Eigenverantwortung sowie außerordentliche Motivation.
Nachdem das Leben jedoch kein Wunschkonzert ist und eine 100%ig Homogenität in der Praxis nicht vorkommt, wird es immer Menschen mit extrinsischem Motivationshintergrund geben.
Extrinsische Motivation: Ein Hemmnis für Kreativiät?
Im Gegensatz zur intrinsischen Motivation wird die extrinsische Motivation durch äußere Reize hervorgerufen, d.h. Aufgaben werden mit der Aussicht auf Gegenleistung getätigt. Dies kann mehr Geld, Anerkennung oder auch die Vermeidung einer Strafe sein. Vergleichbar mit dem Tunnelblick fördert extrinsische Motivation den Fokus der Mitarbeiter. Jedoch hält dieser nur so lange an, bis das angestrebte Belohnungsziel erreicht wird. Aufgrund der stark eingeschränkten Wahrnehmung kann sich die Fähigkeit des kreativen Denkens einschränken. Mitarbeiter, deren Hauptaufgaben eine hohe Routine, wenig eigenständiges Denken, klare Lösungswege und wenig Kreativität vorweisen, haben eine höhere extrinsische Motivation als es im umgekehrten der Fall wäre.
Vom Mitläufer zum Anführer
Wie bereits angemerkt, gibt es in einem normalen Unternehmensalltag keine vollkommene Homogenität bezügliche des Motivationstypen. Je höher der Anteil an intrinsischer Mitarbeitermotivation ist, desto besser fällt das Ergebnis der Arbeit aus. Denn klassische Routineaufgaben gehören dank fortschreitender Industrialisierung sowie Digitalisierung der Vergangenheit an. Aus diesem Grund suchen erfolgreiche Unternehmen vermehrt nach Mitarbeitern, die eine starke unternehmerische Denkweise an den Tag legen. Doch auch in existierenden Strukturen, kann die Implementierung einer intrinsisch motivierten Unternehmenskultur erfolgen.
Hier sind vor allem die Führungskräfte ausschlaggebend für den Erfolg der Umsetzung. Einige Ansätze haben sich jedoch durchaus etabliert:
- Schaffen Sie eine angenehme Arbeitsatmosphäre und lassen Sie Ihren Mitarbeitern genügend Freiraum für selbstständiges Arbeiten
- Sie können Ihre Mitarbeiter motivieren, indem sie an gestellten Aufgaben wachsen und auch aus Fehlern lernen dürfen. Frei nach dem Motto: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“
- Vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern das Gefühl, dass anstehende Aufgaben immer wichtig für den Gesamterfolg des Unternehmens sind
- Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter bei ihrer persönlichen, wie fachlichen Entwicklung
- Beziehen Sie zur nachhaltigen Mitarbeiterbindung Ihre Angestellten in Entscheidungsprozesse mit ein
Kollektive Anreize wirken unterstützend