Unter dem Begriff Corporate Social Responsibility oder kurz CSR versteht man die gesellschaftliche oder soziale Verantwortung von Unternehmen, im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens. Dabei geht CSR über die gesetzlichen Forderungen (Compliance) hinaus und berücksichtigt allgemeine Interessen. So wird CSR gemäß ISO 26000 als „Verantwortung einer Organisation für die Auswirkungen ihrer Entscheidungen und Aktivitäten aus die Gesellschaft und die Umwelt durch transparente und ethische Verhalten“ definiert.
Maßgeblich werden die sozialen Ziele eines Unternehmens durch die Erwartungen, Interessen und Bedürfnisse der Anspruchsgruppen beeinflusst. Anspruchsgruppen fordern, dass Unternehmen einen Beitrag zur sozialen Verantwortung übernehmen. In diesem Zusammenhang fallen auch häufig die Begriffe Corporate Citizenship und Corporate Sustainability.
Stakeholder bzw. Anspruchsgruppen werden in der ISO 26000 wie folgt definiert: „Personen oder Gruppen, die ein legitimes Interesse an einer Entscheidung oder Tätigkeit dieser Organisation haben, weil die davon tatsächlich oder potentiell betroffen sind.“ Zu den Anspruchsgruppen zählen zum Beispiel die Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Partner. Den Mitarbeitern kommt unter den Stakeholdern eines Unternehmens eine besondere Bedeutung zu, da sie letztendlich die CSR Maßnahmen wahrnehmen und umsetzen werden.
Beispiele für CSR Aktivitäten
CSR Maßnahmen variieren abhängig von der Branche und Größe des Unternehmens. Während ein Bäcker beispielsweise unverkaufte Brötchen an die Tafel weitergeben kann lohnt sich nur für einen großen Konzern die Einführung von Kindertagesstätten.
BASF (Chemie Industrie):
- Formulierung der sechs Grundwerte: Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz, Respekt, offener Dialog und Integrität
- Eigene Kindertagesstätten zur verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Gesundheitsschutz der Mitarbeiter
- Konkrete Umweltziele (Senkung der Emissionen)
Deutsche Post (Logistik):
- Formulierung eines Verhaltenskodexes
- Integration von Behinderten und Weiterbildung für Ältere
- Umweltschutz (umweltfreundliche Fahrzeuge)
- Humanitäres Engagement (Kostenlose Logistik von Medikamenten in Entwicklungsländern)
Insgesamt sollte sich ein schlüssiges CSR Konzept auf den jeweiligen Kernkompetenzen aufbauen um den größtmöglichen Nutzen des sozialen Engagements für die Gesellschaft und das Unternehmen ermöglichen zu können.
CSR Implementierung
Die Integration von CSR Maßnahmen in die betrieblichen Abläufe und Kernprozesse sollte grundsätzlich mit dem Aufbau und der Implementierung eines CSR Managementsystems in Verbindung stehen um CSR nicht nur als einmalige Aktion sondern zum Leitbild der sozialen Verantwortung zu machen.
Das CSR Managementsystem kann zur Veranschaulichung in 3 Arten untergliedert werden:
Normatives Management:
- Angestrebtes Ideal des Unternehmens festhalten
- Unternehmenskultur und Wertvorstellung
- Zielvereinbarung
Strategisches Management:
- Erkennen der ökonomischen, ökologischen und sozialen Veränderungen
- Analyse von Chancen und Risiken
- Entscheidungen für die Zukunft treffen
Operatives Management:
- Umsetzung der normativen und strategischen Vorgaben
- Organisation und Lenkung der laufenden Aktivitäten
CSR Kommunikation
Vor der Kommunikation sollten die für das Unternehmen relevanten Interessengemeinschaften (Stakeholder) evaluiert werden.
Eine regelmäßige CSR Berichterstattung kann nützlich sein für:
- Mitarbeiterbindung
- Risikomanagement
- Profilierung gegenüber Wettbewerbern
- Employer Branding
- Fundament für weitere Marketingaktivitäten